Weihnachtsgeschichte 2016

24. Dezember 2016, 16:30h, Kirche Wolfertswil

Der Stern der Weihnachtsfähre

Eine Geschichte zum Lied: «En helle Stern inre tunkle Nacht» von Andrew Bond. Skript: Wolfram Fischer, inspiriert vom Bilderbuch: «Die Weihnachtsfähre» von Marbeth Reif und Sakari Nomura.

WOLFERTSWIL. Ein langes blaues Tuch als Fluss, ein Holzschiff, Platz für viele kleine Zuhörer im Chorraum neben der Weihnachtskrippe und für die grösseren Zuhörer in den vordersten Kirchenbänken, rechterhand eine Handvoll SchülerInnen mit ihren Musikinstrumenten, in der Mitte ein Stuhl aus Grossmutters Zeiten für den Erzähler: Vor dieser Kulisse führte Silvia Kessler vom Chinderfiir-Team durch die Familienweihnachtsfeier unseres Dorfes.

Die Geschichte, die dieses Jahr von Wolfram Fischer erzählt und von SchülerInnen musikalisch untermalt wurde, handelte von Tabea und ihrem Grossvater, einem Fährmann:

Eine Familie mit einem Baby bittet spät am Weihnachtsabend noch um eine Überfahrt ins Dorf. Als der Grossvater sie spontan noch zu einer stärkenden Suppe einlädt, kann Tabea die Augen kaum mehr vom kleinen Kind lassen: Genau so muss auch das Jesuskind ausgehen haben! Auf der anschliessenden Überfahrt entdeckt Tabea begeistert, dass ein heller Stern (der Weihnachtsstern!) mit ihnen fährt. Und dass er nach der Rückfahrt über ihrem Haus stehen bleibt, gerade wie es in ihrem Lieblings-Weihnachtslied vom Stern erhofft wird:

En helle Stern inre dunkle Nacht
hät de Mäntsche Hoffnig praacht.
Stern, staa still bi öisem Huus,
straal diis Liecht für ali uus.
Stern vo Betlehem,
schiin in Stall,
lüücht hüt znacht i öises Huus.
Straal, straal überall.

Miteinander singen Tabea und ihr Grossvater dann dieses Lied und feiern Weihnachten. Dazu erzählt der Grossvater Tabea die Weihnachtsgeschichte.


Literaturhinweise, Bildquelle:

  • Inspiriert von: «Die Weihnachtsfähre» von Marbeth Reif und Sakari Nomura, Neptun Verlag 1985.
  • Zum Lied: «En helle Stern» aus der «Mitsing*Wienacht» von Andrew Bond.

 

Rätselgeschichten zum Jubiläum

Roggen

August 2016, Lenggenwil

Auf der Suche nach dem Glück

Frauen feiern ihr Jubiläum: Seit zwanzig Jahren haben Mütter in Niederhelfenschwil und Umgebung kleine Kindergruppen allwöchtlich zuhause in ihrer eigenen Stube unterrichtet. Da haben sie den Kindern auch viele Geschichten vom Zusammenleben und von Gott erzählt.

Nun wurde ich eingeladen, an ihrer Jubiläumsfeier zwei kurze Geschichten zu erzählen.

Ich wählte zuerst die mongolische Geschichte von den Rätseln, mit denen sich Khan Boulabek und Darishma gegenseitig herausfordern. Boulabek stellt drei Rätsel. Im dritten fragt er: «Was ist der Abstand zwischen Lüge und Wahrheit?» Darishma kann auch dieses Rätsel lösen! Und stellt ihm ein Gegenrätsel: «Was ist das?: Es ist grösser als Gott. Es ist schlimmer als der Teufel. Die Armen haben es. Die Reichen brauchen es . . . » Boulabek verzweifelt fast und glaubt, die Lösung dieses Rätsel nicht finden zu können. Aber sie liebt ihn. Und es gelingt es ihr geschickt, auch diese selbst errichtete Hürde zu überspringen . . .  und ihr Glück zu finden.

In der zweiten Geschichte glückt dem einen Bauern alles, seinem Nachbarn aber nichts. Zum Glück erfährt er dann, dass er nicht einfach kein Glück hat, sondern dass sein Glück nur gerade am Schlafen ist. Zu seinem Glück und unserer Freude geht die Geschichte überraschend glücklich aus. Und gibt uns etwas zum Nachdenken auf den Weg.

Zwischen den beiden Geschichten war ich als Gesprächsleiter in einer der Kleingruppen engagiert, in denen wir einander von glücklichen Erlebnissen und stärkenden Erfahrungen in unserem eigenen Leben erzählten.


Literaturhinweise:

  • Frau Wolle: Khan Boulabek. In: Rätsellust und Liebeslist, Innsbruck 2000: S. 77-87.
  • Heinrich Dickerhoff, Harlinda Lox [Hrsg]: Zweimal Glück. In: Märchen für die Seele, Krummwisch (Königsfurt-Urania) 2012: 57 f. Quelle: [o.V.]: Ungarische Märchen [1926].

Steinsuppe zum Kindergeburtstagsfest

Steinsuppe: Der Wolf kommt zur Henne

Februar 2016, St. Gallen

Der Wolf und die Steinsuppe

ST. GALLEN. Dieses Jahr haben wir für das Kindergeburtstagsfest der drei kurdischen Geschwister die Jugendbaracke im Haggen gemietet. Toll, denn nun haben wir wirklich genügend Platz für die vierzig Kinder.

Das Fest beginnt mit Spiel und Tanz: mit dem fröhlichen «Glockenspiel», mit einem Freudentanz und dann mit «Chomm mer gönd go Beeri suëchë, s’isch jo gär kain Wolf im Wald».

Von einem Wolf werden wir später noch hören . . .  Doch zuerst müssen die Kerzen ausgeblasen, die Geschenke ausgepackt und die Kuchen gegessen werden.

Dann beginnt die Geschichte:
Alle hören gebannt zu, wie sich der Wolf mit einem schweren Sack dem Dorf der Tiere nähert und dann an der ersten Türe klopft. Die Henne, die dort wohnt, erschrickt, denn sie kannte den Wolf bisher nur aus Geschichten. Aber sie ist auch neugierig, denn der Wolf vor der Türe hat gesagt, sie müsse keine Angst haben: Er sei alt und er wolle nur eine Steinsuppe kochen. Was das ist, weiss sie nicht. Um es zu erfahren, lässt sie den Wolf in ihr Haus . . .

Der Wolf frass schlussendlich niemanden, aber etwas unheimlich war sein Besuch schon. Umso lieber wollen die Kinder anschliessend diese Geschichte als Theater spielen. Über einem Feuer aus Stofftüchern wird eine Steinsuppe mit richtigen Zutaten gekocht: Der Wolf kocht einen Stein im Wasser. Doch jedes Tier findet, diese Suppe würde doch noch besser schmecken, wenn man noch etwas hinzufügen würde: Griess, Kartoffeln, Karotten, Salz, . . .

Weil die Suppe beim Theaterspiel aber nicht warm wird, muss sie in der Küche noch fertig gekocht werden. Und im Handumdrehen kommt sie fein duftend zu den erstaunten Kindern zurück. Alle geniessen die würzige Suppe und das gemütliche Beisammensein, genau wie es in der Geschichte die vielen verschiedenen Tiere auch taten.

Und anschliessend gibt es nochmals Bewegung bei fröhlichem Tanzen, und schon ist es leider wieder Zeit heimzukehren . . .


Literaturhinweise, Bildquelle:

Geschichten-Nachmittag in der Bibliothek

Warten bis die Lichter gelóscht werden und die Geschichte beginnt ...
Warten bis die Lichter gelóscht werden und die Geschichte beginnt … [Foto: Eliane Locher]

Vom Landstreicher – in der Bibliothek

DEGERSHEIM. Am Mittwoch-Nachmittag vor den Weihnachtsferien gab es in der Bibliothek Degersheim für einmal nicht nur Bücher zum Ausleihen, sondern auch eine Geschichte zum Anhören, frei erzählt und mit improvisierter Musik untermalt von Wolfram Fischer.

Über fünfzig Augenpaare von Kindern und Erwachsenen schauten gespannt zu, als der Geschichtenerzähler unter dem Licht einer Ständerlampe zuerst stumm ein Geschenk auspackte, ein kleines Tasten-Instrument hervorholte, auf die Knie legte und eine nordische Melodie ertönen liess. Und dann von den drei Kindern aus der Geschichte von Astrid Lindgren zu erzählen begann, die am Sonntag vor Weihnachten alleine zuhause bleiben mussten, weil Vater und Mutter – ausgerechnet aus diesem Tag! – mit dem Pferdeschlitten ins Dorf zu einer Beerdigung fahren mussten. Und wie sie niemand hereinlassen durften, und dann doch aus Versehen ein Landstreicher herein kam, ein Landstreicher, der wunderbare Scherenschnittsterne basteln konnte, Karamellbonbons aus Ohren heraus zaubern und dank einer geheimen Erfindung tatsächlich auch mit dem Bruder aus Amerika telefonieren konnte, in einer Zeit, da es noch keine Mobiltelefone gab, dafür aber einen selbst erfundenen Apparat im Bauch, der viel spannender anzuhören war . . .

Natürlich wollten anschliessend an diese aufregende und lustige – aber auch etwas traurige – Geschichte viele Kinder auch noch selbst ausprobieren, wie man besonders schöne Scheren­schnitt­sterne basteln konnte. Die Bibliothekarinnen halfen mit, servierten etwas zu Trinken und boten etwas Kleines zum Essen an. Und natürlich fehlten auch Karamellbonbons nicht.

Nicht nur der schöne Weihnachtsabend in der Geschichte ging viel zu schnell vorüber. Auch in der Bibliothek musste nach eineinhalb Stunden wieder Platz gemacht werden für die Leseratten, die neue Bücher holen wollten. Aber heute nahm manches Kind neben seinen Büchern auch noch einen wunderbaren Scherenschnittstern auf einem weissen Blatt mit nach Hause.

(wf)


Zeitungsbericht:

Literaturhinweis:

Adventsgeschichten 2015

Über die Felder – und dann nach links

Nach einer Geschichte von Otfried Preussler

Donnerstag, 10. Dezember 2015, 17:15h, Vereinslokal Wolfertswil

Eine abenteuerliche Weihnachtsgeschichte von einem Bäckerlehrling, einer Orange und einem Engel, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.

Gute Nacht, Herr Landstreicher !

Nach einer Geschichte von Astrid Lindgren

Mittwoch, 16. Dezember 2015, 14:30h, Bibliothek Degersheim

Eine humorvolle weihnachtliche Geschichte von drei Kindern, Karamellbonbons, Christbaumschmuck und einem Landstreicher, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.


Literaturhinweise:

Geschichtenabend mit Hausmusik

Schweigen ist Silber, Liebe ist Gold

Dorf·Feier·Abend mit frei erzählten
Geschichten und Märchen für Erwachsene

Mittwoch, 11. November 2015, 20:00h, Steigstrasse 12, Wolfertswil
Sonntag, 22. November 2015, 16:30h, Steigstrasse 12, Wolfertswil

Eine Liebe kann durch Reden gewonnen oder verloren werden, ebenso durch Schweigen. —

Wir laden ein, den unterhaltsamen und hintersinnigen Geschichten des Geschichtenerzählers Wolfram Fischer zu lauschen. Dazwischen gibt es Tee und märchenhafte Hausmusik am Flügel.

Geschichtenmenu

Gruss aus der Geschichtenküche
Orientalische Liebesgeschichte

Vorspeise
Der stille Prinz

Drei kurze Geschichten, delikat angerichtet in einer versponnenen Rahmengeschichte aus Kanada

Hauptgang
Jussuf träumt einen Traum

Eine traumhaft-üppige Geschichte aus der orientalischen Geschichtenschatzkammer

Dessert
Die blaue Rose

Eine luftig-humorvolle Geschichte mit Rosenblätterduft aus China


Musikalische Umrahmung
Klaviermusik von Francis Poulenc, Jean Sibelius, Claude Debussy, Wolfram Fischer, Cécile Chaminade.

Tee und Bettmümpfeli
Fahima Sayman und Myrta Fischer werden uns mit afghanischem und schweizerischem Tee verwöhnen. Und als Bettmümpfeli gibt es eine afghanische Spezialität.


Bitte melden Sie sich an bei:
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Anstelle eines Eintrittes bitten wir um einen Beitrag an die Kollekte.


BERICHT

Der Wolfertswiler Dorf·Feier·Abend von letzter Woche fand in einem neuen Format statt: Wolfram und Myrta Fischer luden zusammen mit Fahima Sayman in ihrer zum «Raum für Geschichten» umfunktionierten Stube ein, Märchen und Geschichten, Klaviermusik und Tee zu geniessen.

«Ich erzähle heute nicht nur vier Geschichten mit Worten», erklärte der in einem traditionellen türkischen Gilet auftretende Geschichtenerzähler Wolfram Fischer zu Beginn. «Die Stücke, die ich am Flügel spiele, sind für mich ebenfalls Geschichten: Musikalische Geschichten von Gefühlen und Stimmungen.»
Nebst märchenhaften Stücken von Poulenc, Debussy und Sibelius sowie zwei Eigenkompositionen war die Barcarolle von Cécile Chaminade eine besondere Kostbarkeit: Sie stammte aus der Hand einer Frau, die unter vielen Männern um die vorletzte Jahrhundertwende komponierte.

In der als «Vorspeise» erzählten Geschichte vom stillen Prinzen war es auch eine Frau, eine schweigende Frau, der es nach vielen vergeblichen Versuchen von redenden Männern gelang, den Prinzen zum Reden zu verführen. Dieses Märchen hat Dan Yashinsky, ein kanadischer Märchenerzähler neu gedichtet. Er verwob dabei Versatzstücke aus bekannten Märchen derart geschickt, dass eine Zuhörerin anschliessend fasziniert fragte, ob das Geschichten aus tausendundeiner Nacht gewesen seien.

Als «Hauptgang» genossen die Zuhörer die Geschichte vom armen Fischer, der trotz allem ein reiches Leben hatte, denn die Nächte verbrachte er in seinen Träumen als reicher Kaufmann in Bagdad. Sein Problem war, wie er das Gold aus der Welt des Traumes in die Welt des Tages bringen konnte. Während ihm das überraschenderweise, aber auf gut nachvollziehbare Weise gelang, wurde sein zweites Problem zur Herausforderung seines Lebens: Im Traum verliebte er sich in «Frau Traum». Natürlich wollte er auch sie unbedingt in die reale Welt hinüber bringen . . .

Zum «Dessert» gab es die Geschichte von der Prinzessin, die verlangte, dass der Mann, der sie heiraten wolle, ihr eine blaue Rose bringen müsse. Das sagte sie aber nur, um ihren ewig drängenden Vater ruhig zu stellen. Eigentlich wollte sie gar keinen Mann heiraten. Und zu ihrer Zufriedenheit konnte ihr auch kein Mann eine richtige, lebendige blaue Rose bringen. Als sie sich dann aber unerwarteterweise doch verliebte, wurde diese Forderung zu ihrem Problem. Die Zuhörer_innen staunten und schmunzelten über die Art und Weise, wie es ihr und ihrem Geliebten schliesslich gelang, dieses «hausgemachte» Problem zu lösen.

Wolfram Fischer erzählte nicht auswendig, wie er im Gespräch betonte, sondern frei. «Ich erzähle, als ob ich von etwas Erlebtem erzählen würde, mit meinen eigenen Worten, für die Zuhörer, die gerade jetzt da sind.» Dies tat er mit einer packenden Präsenz.
Und nach den Geschichten spannten die musikalischen Intermezzi einen wohltuenden Raum auf, dem Erlebten nachzusinnen.
Ganz zur Stimmung passend servierten Fahima Sayman und Myrta Fischer in afghanischen Festkleidern in der Pause Grüntee und feines afghanisches Gebäck.

(wf)


Zeitungsbericht:

Literaturhinweise:

  • Orientalische Liebesgeschichte. In: Marlis Arnold: 3-Minuten Märchen aus aller Welt, Ullmann 2001.
  • Dan Yashinsky: The Silent Prince. In: tellery.com > videos.
  • Dan Yashinsky: Suddenly They Heard Footsteps. Storytelling for the Twenty-first Century, Mississippi 2006: S. 277-284.
  • Der Stille Prinz. In: Rätsellust und Liebeslist. Märchen zum Vor- und Nach-Lesen gesammelt und bearbeitet von Frau Wolle, Innsbruck 2000: S. 13-27.
  • Die Geschichte vom Mann, der einen Traum träumte. In: Johannes Merkel: Eine von tausend Nächten, München 1987. Nach: G. Campbell: The Story of the Man who Dreamt a Dream. In: Told in the Marketplace, London 1954: S. 161-168.
  • Jussef und Traum. In: Augenblick und Ohrenglück. Märchen zum Vor- und Nach-Lesen, gesammelt und bearbeitet von Frau Wolle, Innsbruck 2010: S. 76-91. Nach: G. Campbell: The Story of the Man who Dreamt a Dream. In: Told in the Marketplace, London 1954: S. 161-168.
  • Die blaue Rose. Märchen aus China, nacherzählt von Gideon Horowitz.

Märchenhafte Frauen

10. Februar 2015, Restaurant Löwen, Wolfertswil

Frauen-Märchen-Abend

WOLFERTSWIL. Über sechzig Frauen sind zur Hauptversammlung der Frauengemeinschaft Wolfertswil-Magdenau gekommen! Viele davon haben sich zum Motto «Wir träumen von märchenhaften Frauen» als Märchengestalten verkleidet: Als Schneewittchen und Zwerge, als Langschläfer, als Rotkäppchen, Jäger und Grossmütter – und zur Freude aller konnten auch noch einige echte Grossmütter entdeckt werden …

Die Märchenerzählerin Rita Ehrbar und der Geschichtenerzähler Wolfram Fischer sind eingeladen worden, an diesem Abend Märchen zu erzählen. Zusammen tragen sie eine Truhe mit wertvollen Dingen herein. Im Laufe des Abends werden verschiedene Dinge aus dieser Truhe geholt.

  • Zum Schlüssel für die Truhe erzählt Rita Ehrbar das Märchen vom goldenen Schlüssel der Gebrüder Grimm: Wir hören von einem Mädchen, das mit dem Schlüssel langsam ein geheimnisvolles eisernes Kästchen öffnet. Und wir müssen geduldig warten, bis wir sehen können, was alles dort drinnen liegt …
  • Zu einer Hirtenflöte erzählt sie das englische Märchen vom Lumpenkind: Wir hören von einem verstossenen Enkelkind, das trotz seiner Lumpenkleidung von einem Prinzen geliebt wurde …
  • Zu einem Fläschchen mit Wasser erzählt Wolfram Fischer den russischen Schwank vom besprochenen Wasser (nach Frau Wolle): Wir hören von einem Paar, das sich leider häufig heftig streitet. Die um Rat gefragte weise Kräuterfrau empfiehlt der Frau, beim nächsten Streit einen Schluck des besprochenen Wassers in den Mund zu nehmen und auf der Zunge zu lassen. Das wirkt …
  • Zu einer blauen Glasperlenkette, die in türkischen Küchen aufgehängt wird, erzählt er das türkische Märchen vom Vater und seinen sechs Töchern: Wir hören, wie es der mutigen und klugen jüngsten Tochter gelingt, die Männergesellschaft in Staunen zu versetzen und da bei auch noch ihren Traummann zu heiraten …

Literaturhinweise:

  • Frau Wolle: Das besprochene Wasser.  Katholischer Familienverband Tirol, o.J.
  • Märchen aus der Türkei: Von dem Vater und seinen sechs Töchern. In: Hannelore Marzi (Hrsg.): Orientalische Frauenmärchen, Krummwisch (Königsfurt-Urania), 2013: S. 51–61. Übersetzt und bearbeitet aus: Pertev Naili Boratav: Az Gittik Uz Gittik. Istanbul 1992.

Kurdischer Kindergeburtstag

Geschichten von Kleinen und Grossen

Januar 2015, St. Gallen

ST. GALLEN. Die Wohnung wird immer enger, die Stimmung immer lebhafter: Sechszehn Kinder sind eingeladen für das Geburtstagsfest der drei kurdischen Geschwister, die alle im Januar geboren sind.

Sie spielen, dann gibt es Kuchen mit Kerzen zum Ausblasen, und dann beginnen die Geschichten.

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Währenddem ich die erste Geschichte von der blöden Ziege und der dummen Gans (nach Isabel Abedi) erzähle, spielen die älteren beiden Mädchen mit: Sie streiten sich als Ziege und Gans. Sie laufen wütend weg und schwören sich, nie, aber auch gar nie mehr mit der nervigen Freundin zu spielen! Aber allein im Zimmer zu sein, wird doch sehr langweilig. Beide gehen wieder nach draussen und … versöhnen sich.

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Nach einer kurzen Pause sind alle gespannt auf die zweite Geschichte, die Geschichte vom grossen und vom kleinen Riesen (nach Max Bolliger: Das Riesenfest). Der kleine Riese will unbedingt auch ans Riesenfest, aber auf dem Weg dorthin kann er mit dem grossen Riesen kaum mithalten. Am Riesenfest wagt sich der kleine Riese, auch am Wettbewerb  mitzumachen. Als grössten Bissen schluckt er einen Apfelkern. Und steckt einen zweiten Kern in die Erde.
Erst als die anderen sehen, dass daraus übers Jahr ein Bäumchen gewachsen ist, erkennen sie, dass der kleine Riese den Wettbewerb gewonnen hat und wählen ihn zum König, nicht nur für einen Tag, sondern für ein ganzes Jahr.

Das Geburtstagsfest klingt aus mit Kreisspielen, zu denen ich die aufgeweckten und spielfreudigen Kinder einlade.


Literaturhinweise, Bildquellen:

  • Isabel Abedi, Silvio Neuendorf (Ill.): Blöde Ziege — Dumme Gans. Alle Bilderbuchgeschichten. Ars Edition 2009, 115 S., ISBN 978-3-7607-2985-5.
  • Max Bolliger, Monika Laimgruber (Ill.): Das Riesenfest. Nord-Süd 1997.
  • Max Bolliger, Nele Palmtag (Ill.): Das Riesenfest. Atlantis 2015, 32 S., ISBN 978-3-7152-0691-2.

Weihnachtsspiel 2014 — ein Schattentheater

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24. Dezember 2014, Kirche Wolfertswil

Mit Sterndeutern und Räubern auf dem Weg zur Krippe

Schattentheater.
Skript: Wolfram Fischer, nach einer Idee von Lina Artz.

WOLFERTSWIL. Auch dieses Jahr kamen wieder viele Leute aus unserem kleinen Dorf und der Umgebung zur Familienweihnachtsfeier in unserer Kirche. Aber ganz gewöhnlich war es dieses Jahr nicht. Denn dieses Mal wurde die Feier nicht allein vom Chinderfiir-Team gestaltet. Auch grössere Schüler_innen war hinter und neben der Bühne anzutreffen. Denn wir brauchten für die Schattentheater-Aufführung sowohl zusätzliche Musikanten als auch Sprecher. Nicht unerwartet waren die beiden Räuberrollen sehr begehrt. Einzelne Sprecher_innen waren so engagiert, dass sie zusätzlich auch noch Instrumente übernahmen.

So verschwanden dann Leiter_innen, Sprecher_innen sowie Klarinette, Posaune, Panflöte und Flöten im Dunkel, und gespannt warteten alle, bis endlich das Licht die grosse Schattentheater-Bühne erhellte und dann die drei Sterndeuter kamen und über einen Stern diskutierten, der bald erscheinen soll. Kurz darauf schlichen sich auch zwei hungrige, arbeitslose Räuber ins Bild. Natürlich nahmen sie von ihrem Versteck aus sofort die vornehmen Leute ins Visier . . .

Infolgedessen wurde der Weg bis zur Krippe für beide Gruppen ordentlich abenteuerlich. Angesichts des weihnächtlichen Anlasses wurde er aber zugleich auch immer feierlicher, denn die Zuschauer schauten nicht nur zu, sondern trugen mit ihrem Gesang auch zu schöner Musik und besinnlicher Stimmung bei.

Den Räubern gelang es schliesslich – sehr zum Missfallen der Sprecher – nicht, die Sterndeuter auszurauben. Aber auch sie kamen zur Krippe. Und wurden von Maria mit viel Verständnis empfangen. Und dann von Josef tatkräftig unterstützt und ermutigt, sich doch eine Arbeit suchen zu gehen.

Um daran zu denken, dass Frieden nur möglich ist, wenn es Platz für alle gibt, wurde anschliessend das Friedenslicht an alle Besucher_innen ausgeteilt, damit sie es nach Hause nehmen konnten.


Einblick ins Drehbuch: Animierte Anfangsszenen.

Literaturhinweis:
Nach einer Idee von: Lina Artz: Krippenspiel 2011.

Adventsgeschichte 2014

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Gute Nacht, Herr Landstreicher !

Nach einer Geschichte von Astrid Lindgren

18. Dezember 2014, 17:15h, Vereinslokal Wolfertswil

Es war vor Weihnachten. Die Kinder sind allein zu Hause. Da passiert etwas, was nicht hätte passieren dürfen . . .
Diese humorvolle weihnachtliche Geschichte wird Wolfram Fischer erzählen und mit Musik untermalen.


Literaturhinweis, Bildquelle:
Astrid Lindgren: Gute Nacht, Herr Landstreicher! In: Bauer J, Kantelhardt A: Es war eine dunkle und stürmische Nacht. Vorleseklassiker. Gerstenberg 2001: S. 101-108.

Geschichtenerzähler