Steinsuppe zum Kindergeburtstagsfest

Steinsuppe: Der Wolf kommt zur Henne

Februar 2016, St. Gallen

Der Wolf und die Steinsuppe

ST. GALLEN. Dieses Jahr haben wir für das Kindergeburtstagsfest der drei kurdischen Geschwister die Jugendbaracke im Haggen gemietet. Toll, denn nun haben wir wirklich genügend Platz für die vierzig Kinder.

Das Fest beginnt mit Spiel und Tanz: mit dem fröhlichen «Glockenspiel», mit einem Freudentanz und dann mit «Chomm mer gönd go Beeri suëchë, s’isch jo gär kain Wolf im Wald».

Von einem Wolf werden wir später noch hören . . .  Doch zuerst müssen die Kerzen ausgeblasen, die Geschenke ausgepackt und die Kuchen gegessen werden.

Dann beginnt die Geschichte:
Alle hören gebannt zu, wie sich der Wolf mit einem schweren Sack dem Dorf der Tiere nähert und dann an der ersten Türe klopft. Die Henne, die dort wohnt, erschrickt, denn sie kannte den Wolf bisher nur aus Geschichten. Aber sie ist auch neugierig, denn der Wolf vor der Türe hat gesagt, sie müsse keine Angst haben: Er sei alt und er wolle nur eine Steinsuppe kochen. Was das ist, weiss sie nicht. Um es zu erfahren, lässt sie den Wolf in ihr Haus . . .

Der Wolf frass schlussendlich niemanden, aber etwas unheimlich war sein Besuch schon. Umso lieber wollen die Kinder anschliessend diese Geschichte als Theater spielen. Über einem Feuer aus Stofftüchern wird eine Steinsuppe mit richtigen Zutaten gekocht: Der Wolf kocht einen Stein im Wasser. Doch jedes Tier findet, diese Suppe würde doch noch besser schmecken, wenn man noch etwas hinzufügen würde: Griess, Kartoffeln, Karotten, Salz, . . .

Weil die Suppe beim Theaterspiel aber nicht warm wird, muss sie in der Küche noch fertig gekocht werden. Und im Handumdrehen kommt sie fein duftend zu den erstaunten Kindern zurück. Alle geniessen die würzige Suppe und das gemütliche Beisammensein, genau wie es in der Geschichte die vielen verschiedenen Tiere auch taten.

Und anschliessend gibt es nochmals Bewegung bei fröhlichem Tanzen, und schon ist es leider wieder Zeit heimzukehren . . .


Literaturhinweise, Bildquelle: