Archiv der Kategorie: Europa

Geschichten am Steiner Kirchenfest 2024

Samstag 22.6.2024
11:30 / 15:30 / 16:00
Kirche Stein AR

In Appenzell Ausserrhoden wird heuer das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation gefeiert. Unter dem munteren Motto «Dem Himmel so nah – Hereinspaziert!» gibt es Veranstaltungen im ganzen Kanton im und um den Kirchturm.

Aus Freude an meinen Geschichten-Abenden in Stein AR hat mich die Kirchgemeinde eingeladen, auch an diesem Fest Geschichten zu erzählen. Das tue ich gerne, mit einer besonderen Geschichtenauswahl:

11:30 – im Kirchturm-Zimmer

Jesus erzählt eine Räubergeschichte

aus der Bibel.

Ein Mann fragt Jesus: «Was muss ich tun, damit ich in den Himmel komme?» Jesus stellt ihm — schlagfertig — eine Gegenfrage: «Du kennst doch die Bibel! Was steht dort?» Der Mann sagt es ihm. Und Jesus sagt nur: «Tue das!» Aber der Mann ist nicht zufrieden. Er stellt eine noch schwierigere Frage. Da erzählt ihm Jesus eine spannende Geschichte von einem Raubüberfall . . . 

15:30 – im Chorraum der Kirche

Das Geburtstagsfest von Banja

nach der Geschichte von Rafik Schami: «Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm»

In dieser Geschichte merkt Laura, dass ihr Vater Angst vor Fremden hat, besonders vor Schwarzen Menschen. Lauras beste Freundin ist Banja. Deren Familie kommt aus Tansania. Nun hat Banja Geburtstag, und sie lädt Laura ein zu ihrem Fest. Da hat Laura ein Problem: Wie kann sie den Vater dazu bringen, dass er das erlaubt? Sie denkt sich eine List aus . . .

16:00 – im Chorraum der Kirche
für Erwachsene und Jugendliche:

Die drei Ringe

Die Ringparabel von Lessing, mit einem erzählten Blick auf ihre Geschichte.

250 Jahre nach Beginn der Reformation gab es einen Streit in der protestantischen Kirche darüber, wie man Religion verstehen soll: Allein aufgrund der Bibel, dem Wort Gottes, oder zunächst aufgrund der eigenen Erfahrungen und dem Nachdenken darüber? G.E.Lessing engagierte sich als Zeitschriftenredaktor in diesem Streit derart heftig, dass ihn sein Chef, der Herzog Carl, mit der Zensur belegte. Lessing aber gab nicht klein bei: Er schrieb innert vier Monaten ein dramatisches Gedicht mit dem Titel: «Nathan der Weise». Er dehnte das Thema aus und schrieb über ein gutes Zusammenleben von Christen und Muslimen und Juden ausgerechnet während der Kreuzzüge. Dabei verwendete er eine alte, berührende Geschichte, um zu zeigen, dass keine der Religionen von sich behaupten kann, dass sie besser wäre als andere: Die Geschichte von den drei Ringen.

 

Geschichten am SUFO 2024

Samstag 25.5.2024,
12:00h–12:15h und 12:30h–13:15h,
Gallusplatz St. Gallen,
SUFO 2024

Die Geschichte vom unglaublichen Raben Sansibar

Eine witzige Geschichte über das Berühmtsein und die Freundschaft, nach Catharina Valckx, frei erzählt und musikalisch untermalt von Wolfram Fischer.

ST. GALLEN. Das SUFO – das Sozial- und- und Umweltforum Ostschweiz – findet auch dieses Jahr wieder mitten in St. Gallen statt: Auf dem Gallusplatz. Dort werdet ihr im kunterbunten Treiben auch meine Geschichten hören können.

Am MITTAG um 12:00h erzähle ich zwei kurze Geschichten als Strassenkünstler, zwischen den Markständen und Wohnwägelchen.

Im ATELIER um 12:30h erzähle ich dann die Geschichte vom Raben Sansibar: Er will unbedingt berühmt werden. Dazu vollbringt er eine witzige unglaubliche Leistung. Am Schluss merkt er dann, dass Berühmtsein zwar schön ist, aber auch sehr anstrengend. Und vor allem: Dass es noch viel schöner ist, gute Freunde zu haben.

Für alle, die gut und gerne zuhören:
Primarschüler:innen, Kindergärtler und Erwachsene.


Literaturhinweise, Bildquelle:

  • Catharina Valckx: Der unglaubliche Sansibar. Moritz 2010.
  • Catharina Valckx: L’incroyable Zanzibar. Mouche de l’Ecole des Loisirs 2003.

Weihnachtsgeschichte 2023

Sonntag, 24.12.2023, 15:00h–16:00h, Pfarrhaussaal Stein AR

Gute Nacht, Herr Landstreicher!

Nach einer Geschichte von Astrid Lindgren

STEIN AR. Um das Warten auf den heiligen Abend etwas zu verkürzen, erzählt der Geschichtenerzähler Wolfram Fischer im Pfarrhaussaal eine weihnachtliche Geschichte.

Es ist eine Geschichte von drei Kindern, die sich sehr auf Weihnachten freuen. Unverhofft müssen die Eltern weggehen. Und die Kinder bleiben allein zuhause. Damals gab es noch kein Handy und noch nicht einmal einen Fernseher. Aber dass sie allein waren, fanden sie trotzdem nicht so schlimm, denn sie wollten noch viel Christbaumschmuck basteln. Dann, als sie so vertieft in ihre Arbeit waren, klopfte es auf einmal an der Tür. Und dieser unerwartete Besuch überraschte sie sehr . . .

Das ist der Anfang der spannenden, lustigen und auch ein wenig nachdenklich machenden Geschichte von Astrid Lindgren. welche Wolfram Fischer frei erzählt. Dazu spielt er Musik, und wir singen weihnachtliche Lieder.

Nach der Geschichte könnt ihr – wie die Kinder in der Geschichte – auch noch selber einen wunderschönen Scherenschnitt-Stern basteln.


Literaturhinweis und Bildquelle:

  • Astrid Lindgren: Gute Nacht, Herr Landstreicher! In: Bauer J, Kantelhardt A: Es war eine dunkle und stürmische Nacht. Vorleseklassiker. Gerstenberg 2001: S. 101-108.

Schweizer Vorlesetag 2023

Mittwoch, 24.05.2023, zwischen 15:00h und 16:00h,
tiRumpel, Stahlstrasse 3, St. Gallen

ST. GALLEN. Jeden Mittwoch gibt es im Waldau-Quartier ab 14 Uhr einen Kindertreff für Kinder von 4 bis 12 Jahren. Zum Vorlesetag wird eine kleine Bühne eingerichtet. Kinder haben Geschichten aufgeschrieben. Die mutigen können ihre Geschichte ab 15 Uhr am offenen Mikrofon vortragen.

Ich freue mich, dass ich auch dieses Jahr wieder eingeladen wurde, eine kurze Geschichte vorzulesen. Ausgewählt habe ich eine Abenteuer-Geschichte von Leo Lionni: «Nicolas, wo warst du?»

Die Geschichte handelt von Nicolas und seinen Mäusefreunden. Sie finden nur blassrosa Beeren. Denn die roten süssen Beeren wurden von den Vögeln bereits gepflückt. Die Mäuse sind sehr wütend über die Vögel und wünschen sie zum Teufel.

Nicolas denkt, dass es irgendwo doch noch rote Beeren geben muss. Er macht sich allein auf die Suche. Da wird er von einem grossen, hässlichen Vogel gepackt. Und nun erlebt er ein unglaubliches Abenteuer …


Literaturhinweis und Bildquelle:
Leo Lionni: Frederick und seine Mäusefreunde. Sieben Mäusegeschichten. Beltz 2017.

 

Schweizer Vorlesetag 2022

Mittwoch, 18.05.2022, zwischen 15:00h und 16:00h,
tiRumpel, Waldaupark St. Gallen

ST. GALLEN. Jeden Mittwoch gibt es im Waldau-Quartier ab 14 Uhr einen Kindertreff für Kinder von 4 bis 12 Jahren. Zum Vorlesetag wird eine kleine Bühne eingerichtet. Kinder haben Geschichten aufgeschrieben. Die mutigen können ihre Geschichte ab 15 Uhr am offenen Mikrofon vortragen.

Ich freue mich, dass auch ich eingeladen wurde, eine kurze Geschichte vorzulesen.

Foto: Kathrin Rieser

Als Geschichte habe ich eine spannende und lustige Räubergeschichte von Catharina Valckx ausgewählt: «Pfoten hoch!»

Weil die Bilder im Bilderbuch für die vielen Zuhörer:innen zu klein sind, hatte ich aus der Bibliothek Kamishibai-Bilder ausgeliehen und auf meiner «Erzählbilderbühne» gezeigt.

(Die Erzählbilderbühne geht so: Auf einem Notenständer befestige ich einen grossen Wellkarton, lege ein schwarzes Tuch darüber, stelle anschliessend die aufeinanderliegenden Bilder drauf und bedecke das Ganze nochmals mit einem schwarzen Tuch als Vorhang.)

Die Geschichte handelt von Billy, einem Hamster. Sein Vater ist ein berühmter Gangster. Er will, dass Billy auch ein Gangster wird. Aber weil Billy viel zu nett ist, muss er zuerst üben. Mit einem ungeladenen Revolver muss er die Tiere erschrecken und schreien: «Pfoten hoch!»

Doch die Tiere erschrecken nicht: Der Regenwurm hat keine Pfoten. Das Mausmädchen hat vier Pfoten. Der Hase blitzt nur vorbei. Weil er vom Fuchs gejagt wird!

Als der Fuchs den Regenwurm essen will, bedroht ihn Billy. In grosser Angst rennt der Fuchs schnell davon. Billys Vater ist stolz. Aber Billy sind die neuen Freunde wichtiger.


Literaturhinweis:
Catharina Valckx: Pfoten hoch! Moritz 2011.

Der Frühling kommt

Brif Bruf Braf


Sonntag, 28.2.2021, gegen Abend, Oberstrasse 281a, St. Gallen

Brif, bruf, braf

Eine Geschichte nach Gianni Rodari

ST. GALLEN. Bei Hochnebel sind meine Frau und ich am Vormittag aufgebrochen und ins Appenzellerland hinüber gewandert; am Nachmittag begleiteten uns die freundlich wärmende Sonne und der blaue Frühlingshimmel wieder nach Hause.
In unserer Siedlung sind Kinder am Spielen. Wir kommen ins Gespräch. Wir überlegen miteinander, wie man aus vier Strängen einen schönen Zopf für ein Armbändeli machen kann. N. hat eine Idee. Wir probieren es sofort aus. Und es geht!
D. kommt hinzu. Er schaut, was wir machen. Dann: «Haben Sie eine Geschichte?» «Ja», sagte ich, «und du, hast du auch eine Geschichte?» «Ja!», sagt er. — «Erzähle!» — Und D. erzählt uns einen übermütigen Witz.
«Weisst du auch, worauf es ankommt, ob eine schwarze Katze Unglück bringt oder nicht?», frage ich. — Verschiedene Antworten kommen aus der kleinen Kinderrunde. — «Es kommt darauf an, ob sie einem Menschen oder einer Maus begegnet.»

«Und was ist nun mit der Geschichte?», hakt D. nach. «Gut. — Eine Geschichte von zwei Kindern: Es waren einmal zwei Kinder, die spielten draussen miteinander. Sie wollten eine Geheimsprache erfinden. Damit niemand sie verstehen konnte.
Auf dem Balkon goss eine Frau ihre Blumen.» Ich schaue nach oben, zum Balkon.
«Auf dem nächsten Balkon sass ein Mann und las die Zeitung.» Ich schaue zum zweiten Balkon.
«‹Brif braf›, sagte das eine Kind. ‹Braf brof›, sagte das andere. Und sie mussten laut lachen, so lustig war das.»
Die Kinder lachen auch.
Und dann ich erzähle weiter: Von der Frau, auf dem Balkon, welche die Kinder nicht versteht und sie deshalb dumm findet. Und vom netten Mann auf dem Balkon daneben, welcher der Frau erklärt, was die Kinder soeben gesagt haben, nämlich: ‹Heute ist ein super Tag!› und ‹Morgen wird es noch schöner!›.
Und so geht es weiter, hin und her. Bis zum überraschendem Schluss, als der nette Mann die mürrische Frau freundlich und witzig mit nur drei Worten daran erinnert, wie schön doch das Leben ist. –

«Machen wir jetzt noch ein Spiel?» – «Ja!» – «Ich will das Drachenspiel machen.» Ich schaue im Rucksack: Ja, da gibt es einen Fetzen! Und schon verteidigt ihn der Drachen gegen die Diebe. Lachen. Springen. Fangen. Sich Freuen. Und es bleibt nicht bei diesem einen Spiel . . .  Doch dann, später, ruft eine Mutter zum Nachtessen, und eine zweite auch. Und der Himmel beginnt rotblau einzuschlummern. Zufrieden und müde gehen auch wir nach Hause . . .  —

Wieder draussen sein, wandern, grossen Leuten und Kindern begegnen, mit einer kleinen Geschichte und ein paar Spielen den Alltag auffrischen: Ein schöner neuer Anfang in Erwartung des Frühlings.


Literaturhinweis und Bildquelle:

Advent 2019

Sonntag, 1.12.2019; 17:15h – 17:30h, Oberstrasse 281a, St. Gallen

Die Mutprobe

Eine Geschichte nach Heribert Haberhausen, zum Erzählen im Advent eingerichtet von Wolfram Fischer

ST. GALLEN. Das Glasfenster am Hauseingang ist mit einem grossen dunkelroten Tuch verdeckt. Immer mehr Kinder und Erwachsene versammeln sich. Dann – endlich – klingelt lange eine Glocke: Der Moment der Enthüllung des Adventsfensters der Geschwister Leni und Lukas ist gekommen! Und zum Vorschein kommt das Bild einer grossen, rot leuchtenden Christbaumkugel, umgeben von vier kleinen farbigen Kugel.

Lukas und sein Kollege tragen das dunkelrote Tuch weg, hinüber zur Geschichten-Ecke. Nun ist alles bereit, und kann ich beginnen mit der Geschichte von Ralf, der eine Mutprobe bestehen muss, damit er in die Gruppe von Stefan und Peter aufgenommen wird. Die Mutprobe widersteht ihm, denn er sollte dem alten Herrn Gradenecker in seinem Lädeli eine Schokolade stehlen. Doch er will nicht feige sein, und deshalb macht er es dann trotzdem.

Nun wird er in die Gruppe aufgenommen. Aber das, was er getan hat, plagt ihn. Am nächsten Tag geht er ins Lädeli und will Herrn Gradenecker einen Zweifränkler geben. Auf die erstaunte Frage von Herrn Gradenecker, was er denn dafür haben möchte, rückt er damit heraus, dass er die Schokolade schon gestern genommen habe, und dass es eine Mutprobe gewesen sei. Herr Gradenecker nimmt das Geld und schaut ihn an und sagt: «Die Mutprobe, die war heute.»


Literaturhinweis:

  • Nach Heribert Haberhausen: Bitterschokolode. In: Steinwede/Schupp [Hrsg.]: Abel steh auf. Geschichten zur Zivilcourage für junge Menschen ab 8. Lahr 2002: S. 52 f.

Schweizer Vorlesetag 2018

Mittwoch, 23.05.2018, 09:30h – 11:00h, Vereinslokal Wolfertswil

WOLFERTSWIL. Geschichten vorlesen? Oder Geschichten (frei) erzählen? – Unter Geschichtenerzählern ist das meist keine Frage: Gute frei erzählte Geschichten sind sehr packend und lebendig und erfüllen sowohl den Erähler wie auch die Zuhörer.

Am Schweizer Vorlesetag wurde klar, dass auch vorgelesene Geschichten sehr spannend und unterhaltsam sein können. Vorlesen, Erzählen oder Lesen: Das sind einfach unterschiedliche Arten, Geschichten zu erleben. Vorlesen hat gegenüber dem Erzählen den grossen Vorteil, dass es bei neuen Geschichten weniger Vorbereitung braucht. Es kann sogar sein, dass sich Vorleser und Zuhörer gemeinsam miteinander auf eine neue Geschichte einlassen.

Für den Vorlesetag aber haben wir uns natürlich schon gut vorbereitet: Wir haben das Vereinslokal gemütlich eingerichtet: mit einem Teppich, einer Stehlampe, einem Tischchen und einem bequemen Stuhl für den Erzähler. Wir haben die Texte zuhause geübt. Wir haben musikalische Zwischenspiele geübt. Und dann waren wir gespannt, wer uns zuhören kommen wird …

Zirkus

Mit fröhlicher Zirkusmusik – gespielt auf der Handorgel von Wolfram Fischer – begannen wir den ersten Teil für die kleinsten Gäste und ihre Eltern und Grosseltern. Nach der Musik öffnete die Märchenerzählerin Rita Ehrbar auf dem Erzählbilderbuchständer das Bilderbuch «Nicolo» von Verena Pavoni. Und wir liessen uns in die Zirkuswelt von Nicolo entführen. Er wünschte sich sehnlichst ein Pferd. Dafür ging er mit seiner Gitarre sogar Geld verdienen. Wir sangen mit ihm und waren gespannt, ob das Geld denn auch reichen würde. Nein, das tat es leider, leider nicht. Aber beim Pferdeverkäufer gab es ein neugieriges Eselchen, und dieses neckte Nicolo. Es wurde schliesslich sein Freund und durfte zu Nicolo in den Zirkus.

Glück

Nach Kuchen und Tee gab es im zweiten Teil für die Erwachsenen ganz verschiedene Geschichten, die wir unter das «Motto» Glück gestellt hatten.
Glück ist, wenn man in grosser Trauer getröstet wird. Mozart tröstete Éric-Emmanuel Schmitt in Form seines Klarinetten-Konzertes. Myrta Fischer-Schmitter las uns seine Erzählung aus «Mein Leben mit Mozart», und wir lauschten der warmen Musik von Mozart.
Glück ist, wenn man die Angst, die in einem Gerücht verbreitet wurde, mit einem einzigen Satz vertreiben kann, so wie der Hase im Märchen von der «Liste des Bären», welches Ursi Weishaupt für uns ausgewählt hatte und mit Humor vorlas.
Glück ist, wenn man zufrieden ist mit seinem Leben. So wie der Fischer, von dessen Erlebnis mit einem besserwisserischen studierten Touristen uns Ursi Weishaupt vorlesend berichtete.
Glück ist, wenn jemand gegen den eigenen Willen etwas tut, was einem Frieden bringt, so wie dies dem arbeitssuchenden Wanderer in der nordamerikanischen Geschichte von «den beiden Nachbarinnen» gelang, mit welcher Wolfram Fischer den Vormittag besinnlich-heiter abschloss.

Glück war auch, dass wir in kleiner Runde diesen Vormittag mit schönen Geschichten von verschiedenen VorleserInnen und mit den musikalischen Zwischenspielen von Wolfram Fischer an Klavier und Handorgel geniessen durften.
Danke der Bibliothek Degersheim, welche diesen Anlass in Degersheim und Wolfertswil organisiert hatte!


Literaturhinweise:

  • Verena Pavoni: Nicolo. Zürich (Atlantis) 1984, 32 S.
  • Éric-Emmanuel Schmitt: Mein Leben mit Mozart. Zürich (Ammann) 2005, 133 S.
  • Die Liste des Bären. In: Frau Wolle: König Lichterloh. Märchen und Geschichten von Krieg und Frieden, Streit und Vergebung, Zorn und Zärtlichkeit. Innsbruck (Tyrolia) 2016, 215 S.
  • Reichtum ist nicht alles. Erzählfassung von Andreas Schibilla.
  • Heinrich Böll, Émile Bravo: Der kluge Fischer. München (Hanser) 2014, 40 S. (Ungekürzte Fassung: Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral. 1963.)
  • Die beiden Nachbarinnen. In: Frau Wolle: König Lichterloh. Märchen und Geschichten von Krieg und Frieden, Streit und Vergebung, Zorn und Zärtlichkeit. Innsbruck (Tyrolia) 2016, 215 S.

Adventsgeschichte 2017

Mittwoch, 13.12.2017, 14:30h — 15:30h, Bibliothek Degersheim

Ein Krippenspiel braucht Mut

Nach einer Geschichte von Regine Schindler

Christine darf nicht mitspielen beim Krippenspiel, die Lehrerin hat sie nicht ausgewählt. So kann sie bei allen Proben nur zuschauen. Aber am Tag der Aufführung passiert etwas, womit niemand gerechnet hat, am allerwenigsten Christine . . .
Eine wunderschöne Adventsgeschichte von einem mutigen Mädchen, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.


Literaturhinweise, Bildquelle:

  • Das Krippenspiel. In: Regine Schindler: Der Weihnachtsclown. Bern (Blaukreuz) 1982: S. 47-54.

Kindergeburtstagsfest 2017

Januar 2017, St. Gallen

«Krieg den Vögeln!»

Am diesjährigen kurdischen Kindergeburtstagsfest erzählte ich die Geschichte von der Maus Nicolas nach Leo Lionni:

Die Mäuse sind wütend, weil die Vögel die feinen roten Beeren bereits vor ihnen gepflückt haben. Nicolas ärgert sich: «Das ist gemein. – Zum Teufeln mit den Vögeln!»
Dann geht Nicolas allein auf die Suche nach einem Beerenbusch mit den süssesten und reifsten Beeren. Doch unterwegs wird er von einem grossen, hässlichen Vogel gepackt und in die Luft entführt. Er zappelt und wehrt sich, bis ihn der grosse Vogel nicht mehr halten kann.
Zum Glück fällt er nicht auf den Boden, sondern gerade in ein Nest mit drei kleinen Vögeln. Diese staunen über seine Geschichte und wollen ihn bei sich behalten. Die Mutter ist einverstanden. Und sie füttert ihn mit seiner Lieblingsspeise: Mit süssen roten Beeren.

Doch eines Tages erwacht er allein im Nest, mit einem Haufen roter Beeren. Nachdem er diese gegessen hat, entscheidet er sich, auch zu gehen.
Auf dem Nachhause-Weg trifft er seine Kollegen und erzählt ihnen seine abenteuerliche Geschichte. Als er vom grossen Vogel erzählt, beginnen sie sofort wie wild zu rufen: «Krieg den Vögeln!» Es gelingt Nicolas kaum weiter zu erzählen.
Als er zum Ende kommt, fliegen auf einmal vier Vögel daher und bringen allen feine rote Beeren. Der alte Raymond sagt: «Seht ihr, wegen eines bösen Vogels sind nicht gleich alle böse.»


Literaturhinweis, Bildquelle:

  • Leo Lionni: Nicolas, wo warst du?, 1987 (Neuauflage: Beltz 2017)