Archiv der Kategorie: Musik-Theater-Tage

Musik-Theater-Tage 2014

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6. bis 8. August 2014, Schulhaus Steinegg, Degersheim

Der wunderbare Baum

Nach einer Geschichte von John Kilaka

DEGERSHEIM. Dreizehn Kinder haben in der letzten Sommerferienwoche während drei Tagen geprobt, gebastelt und gestaltet, musiziert und gesungen. Die Leitung haben sich vier Erwachsene aufgeteilt. Unterstützt wurden sie von drei jugendlichen Helferinnen. Und eine Köchin sorgte mit feinen türkischen Mittagessen und erfrischenden Zwischenmahlzeiten dafür, dass die gute Laune nicht verloren ging.

Am Freitag-Abend dann war die Aufführung. Es kamen Eltern, Freunde und Interessierte aus dem Dorf, im Ganzen über fünfzig Leute.
Gespielt wurde die afrikanische Tierfabel vom wunderbaren Baum. Wolfram Fischer hat sie nach dem Bilderbuch von John Kilaka in ein Theaterstück übertragen und acht Lieder in «afrikanischem Stil» dazu komponiert, zwei davon mit einem Text in Kisuaheli.

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Inhalt (Theaterfassung)
Die Tiere haben es gut miteinander, doch dann bleibt der Regen aus. Das Land vertrocknet, und die Tiere hungern. Die Häsin entdeckt einen Baum mit feinen Früchten. Doch sie hängen zu hoch oben. Auch der starke Elefant und die grosse Giraffe können sie nicht herunter holen.

Da hat die Häsin eine Idee: Die weise Medizinfrau könnte vielleicht helfen. Die Kleinen finden diese Idee super. Der Löwe aber traut das der Häsin nicht zu: Sie sei viel zu klein; die Grossen sollen das machen.

Er schickt zuerst den Elefanten mit dem Büffel, dann die Giraffe mit dem Zebra und dem Nashorn. Die weise Frau sagt ihnen, dass sie den Baum nur mit seinem Namen nennen müssten: Ntungulu mengenye, dann würde er seine Früchte hergeben. Doch der Elefant stolpert, die Giraffe findet etwas Essbares. Und dabei vergessen sie den Namen des Baumes! Schliesslich geht der Löwe selbst, zusammen mit dem Leopard. Doch auch er lässt sich ablenken, und auch sie kommen ohne Namen zurück.

Die kleinen Tiere verlangen, dass nun endlich die Häsin geschickt wird. Sie geht. Und sie kann den Namen des Baumes behalten. Wie sie ihn sagt, lässt der Baum seine Früchte fallen, und es gibt ein grosses Fest.


Literaturhinweis:
John Kilaka: Der wunderbare Baum. Ein Bilderbuch aus Tansania. Baobab 2009, 32 S., ISBN 978-3-905804-30-0.

Musik-Theater-Tage 2013

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7. bis 9. August 2013, Schulhaus Steinegg, Degersheim

Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt

Nach einer Geschichte von Jean-François Dumont.

DEGERSHEIM. Richtige Zäune, ja ein richtiger Baum steht auf der Bühne. Es duftet nach Grünzeug. Vor dieser Kulisse im Schulhaus Steinegg begeisterten am letzten Ferienfreitagabend 24 PrimarschülerInnen mit ihrem Theaterspiel ihre Verwandten und Freunde.

Wer schon während den drei Übungstagen dabei war, hat gesehen, wie die Kinder sägten, Hölzer spalteten und bohrten, um die Zäune zu machen. Oder wie sie einige vom Sturm abgebrochene grosse Aststücke vom Föhrenwäldli zum Schulhaus hinunter schleppten und in der Aula zu einem Baum zusammenbanden, der bis zu Decke reichte. Oder wie sie auf Leintüchern einen grossen Bauernhof malten, in dem dann die Esel, Kühe, Schafe und die vielen Gänse wohnten.

Ein Team von fünf Erwachsenen und drei Jugendlichen unter Leitung von Wolfram Fischer und Katrin Signer begleiteten die Kinder. Zusätzlich kochten drei Frauen jeden Tag einen feinen Zmittag.

Der Eifer der Kinder war so gross, dass die Kulissen schon am ersten Tag fast fertig wurden. Dadurch gab es mehr Zeit zum Üben und zum Anfertigen der Kostüme. Immer wieder waren die eingängigen Lieder zu hören, die Ruth Felix eigens für dieses Musiktheater geschrieben hatte. Die Kinder hatten den Plausch daran zu lernen, wie Gänse watscheln, wie Kühe breitbeinig daher trampeln, wie Pferde übermütig auf die Weide galoppieren, wie Spechte leise übers Feld fliegen und wie sie mit ihrem Schnabel trommeln.

Am Freitag-Abend war dann alles mehr oder weniger bereit, und es war Zeit für die Aufführung: Der Hahn weckt die Bauernhoftiere jeden Morgen vom Misthaufen aus mit einem anderen Güggel-Gedicht. Der stolze Gänserich führt die Gänse im Gleichschritt zum Gänseteich. So wie das schon immer war. Die kleine Gans, welche von einer Erstklässlerin gespielt wird, kommt richtig in Fahrt, als sie sich wütend entschliesst, allein zum Teich zu gehen. Denn der Gänserich hat sie ausgeschlossen, weil sie nicht im Schritt mit den Gänsen mithalten konnte. Fuchs und Hase kommentieren in witzigen Dialogen, wie zuerst die Gänse und mit der Zeit alle Tiere fröhlich, gemeinsam, aber jedes in seinem eigenen Schritt zum Weiher und und dann wieder zurück gehen. Dem Hahn gelingt es am Schluss sogar noch, den Gänserich davon zu überzeugen, dass sein Gleichschritt sehr gut zum lebhaften Rhythmus der anderen Tiere passe.


Zeitungsbericht:
Watscheln, tramplen, fliegen. 24 Primarschüler präsentierten das Musiktheater «Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt». (Tagblatt 13.8.2013)

Literaturhinweis:
Jean-François Dumont: Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt. Ars Edition 2011, 32 S., ISBN 978-3-7607-4974-7.
Jean-François Dumont: La petite oie qui ne voulait pas marcher au pas. Flammarion 2007, 32 p., ISBN 9782081203266.