Archiv der Kategorie: Kinder (und Erwachsene)

Der unglaubliche Sansibar

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30. Mai 2013, Dorf·Feier·Abend, Vereinslokal Wolfertswil

Eine witzige Geschichte über das Berühmtsein und die Freundschaft, nach Catharina Valckx, frei erzählt und musikalisch untermalt von Wolfram Fischer.

WOLFERTSWIL. Es ist der gleiche Geschichtenkoffer wie letztes Mal, den der Geschichtenerzähler Wolfram Fischer zu Beginn der Geschichtenstunde vorsichtig öffnet. Diesmal holt er daraus aber etwas anderes hervor: Es ist die Frucht eines Affenbrotbaumes. Darauf sind Metallzungen montiert: Ein echtes afrikanisches Daumenklavier. Es tönt seltsam, ungewohnt, afrikanisch eben. Erhalten hat er das Daumenklavier vom Raben Jakob, den er letzthin besucht hat. Und der hat es von Sansibar, der es ihm zum Aufbewahren gegeben hat. Weil er gerade wieder einmal auf eine Reise nach Afrika ging. Zu seinen Freunden.

«Wenn du das Daumenklavier ausleihen willst, dann musst du auch die Geschichte von meinem Freund Sansibar erzählen», sagte der Rabe Jakob. «Die Geschichte von seiner ersten Reise. Von der Reise, auf der er zum ersten Mal dieses Daumenklavier gehört hat.»

Deshalb erzählte Wolfram Fischer an diesem fünften Geschichtenabend im Rahmen der Dorf·Feier·Abende in Wolfertswil die Geschichte vom unglaublichen Sansibar, der auf eine Reise geht, um berühmt zu werden. Und am Schluss merkt, dass berühmt sein zwar schön ist, aber auch anstrengend. Und dass es noch schöner ist, gute Freunde zu haben.

Wolfram Fischer


Literaturhinweise, Bildquelle:
Catharina Valckx: Der unglaubliche Sansibar. Moritz 2010, 58 S., ISBN 978-3-89565-223-3.
Catharina Valckx: L’incroyable Zanzibar. Mouche de l’Ecole des Loisirs 2003.

Adventsgeschichten 2012

Dieses Jahr gibt es in unserem Dorf viele Adventsfenster zum Ansehen und drei «Adventsfenster zum Anhören»: Fenster, die den Blick in eine andere Welt öffnen, in die Welt der Kinder mit ihren Wünschen und Träumen, mit ihren Ängsten und Hoffnungen, aber auch mit ihrer Kreativität, ihrem Mut und ihrer berührenden Unbekümmertheit.

Die Geschichten werden für Kinder ab der Unterstufe und dem Kindergarten erzählt, die während einer halben Stunde gut zuhören können.

Der Nikolaus kam unerkannt

Der Besuch vom Nikolaus
(nach Wolfgang Bittner und der Legenda Aurea).

4. Dezember 2012

Fabian will unbedingt einmal den Nikolaus sehen. Aber das ist nicht so einfach, denn er kommt erst, wenn alle schlafen. Auch der Grossvater kann da nicht weiter helfen . . .
Eine Geschichte über den Nikolaus in vergangenen und heutigen Zeiten, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.

Wer kann mir noch helfen?

Das Weihnachtsgeschenk für Mama
(nach Maria Dutli-Rutishauser)

12. Dezember 2012

Susanne will ihrer Mutter etwas Besonderes schenken. Sie beginnt daran zu arbeiten, im Geheimen natürlich. Aber es will ihr einfach nicht gelingen. Und ihre Schwester Christine hilft ihr auch nicht. Es ist zum Verzweifeln . . .  Aber ganz allein gelassen wird Susanne zum Glück nicht.
Eine Geschichte von geheim gehaltenen und anvertrauten Geheimnissen, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.

Ein Krippenspiel braucht Mut

Das Krippenspiel
(nach Regine Schindler)

20. Dezember 2012

Christine darf nicht mitspielen beim Krippenspiel, die Lehrerin hat sie nicht ausgewählt. So kann sie bei allen Proben nur zuschauen. Aber am Tag der Aufführung passiert etwas, womit niemand gerechnet hat, am allerwenigsten Christine . . .
Eine wunderschöne Adventsgeschichte von einem mutigen Mädchen, für die, die sie bereits letztes Jahr genossen haben, und für alle, die sie noch hören möchten, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.


Literaturhinweise:

  • Wolfgang Bittner: Fabian, Ismael und der Nikolaus. Nord-Süd Verlag 1996.
  • Jacobus de Voragine: Legenda Aurea. Genua 1263-1273. Aus dem Lateinischen von Richard Benz.
  • Maria Dutli-Rutishauser: Das Weihnachtsgeschenk für Mama. In: Das Schaf des Hirtenbuben. Weihnachtsgeschichten. Bern 1972: S. 41-51.
  • Das Krippenspiel. In: Regine Schindler: Der Weihnachtsclown. Bern (Blaukreuz) 1982: S. 47-54.

Orientalische Geschichtenstunde

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14. März 2012, Dorf·Feier·Abend, Vereinslokal Wolfertswil

Die Geschichte von Ali Chodscha,

dem Kaufmann aus Bagdad, der eine weite Reise unternimmt und den nach seiner Rückkehr eine sehr unangenehme Überraschung erwartet.

WOLFERTSWIL. Schon um zehn vor sieben klopfen die ersten Kinder leise an die Tür. Vorerst lasse ich sie nur einen Spaltbreit hineinschauen in den orientalischen Geschichtenraum. Myrta, Franziska und ihrer Kollegin haben ihn herrlich gestaltet mit gelb und orange schimmernden Vorhängen und vielen Kissen, welche einige Frauen vom Dorf uns extra für diesen Abend ausgeliehen hatten.

Es war ein Glück, dass ich vor nicht allzu langer Zeit in einem alten Haus im Estrich einen Koffer mit Tüchern und mit einer Geschichte aus Bagdad gefunden hatte. Vor den Augen des guten Dutzend Kinder und Erwachsener wickle ich mir den gefundenen Turban um den Kopf. So werde ich Ali Chodscha und berichte von meiner sieben-jährigen Reise nach Mekka, von den aus dem Olivenkrug gestohlenen Goldstücken und vom Knaben, der beim Kalifen Richter war. Fasziniert hören die Kinder den Trommelklängen zu, welche von der Kamel-Karawane erzählen, die durch die weite Wüste zogen, und immer leiser werden. Und als die spannende Geschichte nach dem letzten Flötenstück ausklingt, verteilt Myrta Schalen mit orientalischen Köstlichkeiten: Datteln, Pistazien, Lokum, . . .  Es ist fein und gemütlich.

Mit dem Trommelstück der Kamele, welches die Kinder nochmals hören wollen, schliessen wir diesen zweiten Dorf·Feier·Abend. Einige Kinder schlagen vor, gleich hier zu schlafen, aber schlussendlich können wir sie doch noch gut gelaunt verabschieden und wünschen ihnen, dass sie zuhause in ihren eigenen Bettern von Oliven, Goldstücken, Kalifen und Kamelen träumen.

Wolfram Fischer


Literaturhinweise: