Archiv der Kategorie: Kinder (und Erwachsene)

Weihnachtsgeschichte 2016

24. Dezember 2016, 16:30h, Kirche Wolfertswil

Der Stern der Weihnachtsfähre

Eine Geschichte zum Lied: «En helle Stern inre tunkle Nacht» von Andrew Bond. Skript: Wolfram Fischer, inspiriert vom Bilderbuch: «Die Weihnachtsfähre» von Marbeth Reif und Sakari Nomura.

WOLFERTSWIL. Ein langes blaues Tuch als Fluss, ein Holzschiff, Platz für viele kleine Zuhörer im Chorraum neben der Weihnachtskrippe und für die grösseren Zuhörer in den vordersten Kirchenbänken, rechterhand eine Handvoll SchülerInnen mit ihren Musikinstrumenten, in der Mitte ein Stuhl aus Grossmutters Zeiten für den Erzähler: Vor dieser Kulisse führte Silvia Kessler vom Chinderfiir-Team durch die Familienweihnachtsfeier unseres Dorfes.

Die Geschichte, die dieses Jahr von Wolfram Fischer erzählt und von SchülerInnen musikalisch untermalt wurde, handelte von Tabea und ihrem Grossvater, einem Fährmann:

Eine Familie mit einem Baby bittet spät am Weihnachtsabend noch um eine Überfahrt ins Dorf. Als der Grossvater sie spontan noch zu einer stärkenden Suppe einlädt, kann Tabea die Augen kaum mehr vom kleinen Kind lassen: Genau so muss auch das Jesuskind ausgehen haben! Auf der anschliessenden Überfahrt entdeckt Tabea begeistert, dass ein heller Stern (der Weihnachtsstern!) mit ihnen fährt. Und dass er nach der Rückfahrt über ihrem Haus stehen bleibt, gerade wie es in ihrem Lieblings-Weihnachtslied vom Stern erhofft wird:

En helle Stern inre dunkle Nacht
hät de Mäntsche Hoffnig praacht.
Stern, staa still bi öisem Huus,
straal diis Liecht für ali uus.
Stern vo Betlehem,
schiin in Stall,
lüücht hüt znacht i öises Huus.
Straal, straal überall.

Miteinander singen Tabea und ihr Grossvater dann dieses Lied und feiern Weihnachten. Dazu erzählt der Grossvater Tabea die Weihnachtsgeschichte.


Literaturhinweise, Bildquelle:

  • Inspiriert von: «Die Weihnachtsfähre» von Marbeth Reif und Sakari Nomura, Neptun Verlag 1985.
  • Zum Lied: «En helle Stern» aus der «Mitsing*Wienacht» von Andrew Bond.

 

Steinsuppe zum Kindergeburtstagsfest

Steinsuppe: Der Wolf kommt zur Henne

Februar 2016, St. Gallen

Der Wolf und die Steinsuppe

ST. GALLEN. Dieses Jahr haben wir für das Kindergeburtstagsfest der drei kurdischen Geschwister die Jugendbaracke im Haggen gemietet. Toll, denn nun haben wir wirklich genügend Platz für die vierzig Kinder.

Das Fest beginnt mit Spiel und Tanz: mit dem fröhlichen «Glockenspiel», mit einem Freudentanz und dann mit «Chomm mer gönd go Beeri suëchë, s’isch jo gär kain Wolf im Wald».

Von einem Wolf werden wir später noch hören . . .  Doch zuerst müssen die Kerzen ausgeblasen, die Geschenke ausgepackt und die Kuchen gegessen werden.

Dann beginnt die Geschichte:
Alle hören gebannt zu, wie sich der Wolf mit einem schweren Sack dem Dorf der Tiere nähert und dann an der ersten Türe klopft. Die Henne, die dort wohnt, erschrickt, denn sie kannte den Wolf bisher nur aus Geschichten. Aber sie ist auch neugierig, denn der Wolf vor der Türe hat gesagt, sie müsse keine Angst haben: Er sei alt und er wolle nur eine Steinsuppe kochen. Was das ist, weiss sie nicht. Um es zu erfahren, lässt sie den Wolf in ihr Haus . . .

Der Wolf frass schlussendlich niemanden, aber etwas unheimlich war sein Besuch schon. Umso lieber wollen die Kinder anschliessend diese Geschichte als Theater spielen. Über einem Feuer aus Stofftüchern wird eine Steinsuppe mit richtigen Zutaten gekocht: Der Wolf kocht einen Stein im Wasser. Doch jedes Tier findet, diese Suppe würde doch noch besser schmecken, wenn man noch etwas hinzufügen würde: Griess, Kartoffeln, Karotten, Salz, . . .

Weil die Suppe beim Theaterspiel aber nicht warm wird, muss sie in der Küche noch fertig gekocht werden. Und im Handumdrehen kommt sie fein duftend zu den erstaunten Kindern zurück. Alle geniessen die würzige Suppe und das gemütliche Beisammensein, genau wie es in der Geschichte die vielen verschiedenen Tiere auch taten.

Und anschliessend gibt es nochmals Bewegung bei fröhlichem Tanzen, und schon ist es leider wieder Zeit heimzukehren . . .


Literaturhinweise, Bildquelle:

Geschichten-Nachmittag in der Bibliothek

Warten bis die Lichter gelóscht werden und die Geschichte beginnt ...
Warten bis die Lichter gelóscht werden und die Geschichte beginnt … [Foto: Eliane Locher]

Vom Landstreicher – in der Bibliothek

DEGERSHEIM. Am Mittwoch-Nachmittag vor den Weihnachtsferien gab es in der Bibliothek Degersheim für einmal nicht nur Bücher zum Ausleihen, sondern auch eine Geschichte zum Anhören, frei erzählt und mit improvisierter Musik untermalt von Wolfram Fischer.

Über fünfzig Augenpaare von Kindern und Erwachsenen schauten gespannt zu, als der Geschichtenerzähler unter dem Licht einer Ständerlampe zuerst stumm ein Geschenk auspackte, ein kleines Tasten-Instrument hervorholte, auf die Knie legte und eine nordische Melodie ertönen liess. Und dann von den drei Kindern aus der Geschichte von Astrid Lindgren zu erzählen begann, die am Sonntag vor Weihnachten alleine zuhause bleiben mussten, weil Vater und Mutter – ausgerechnet aus diesem Tag! – mit dem Pferdeschlitten ins Dorf zu einer Beerdigung fahren mussten. Und wie sie niemand hereinlassen durften, und dann doch aus Versehen ein Landstreicher herein kam, ein Landstreicher, der wunderbare Scherenschnittsterne basteln konnte, Karamellbonbons aus Ohren heraus zaubern und dank einer geheimen Erfindung tatsächlich auch mit dem Bruder aus Amerika telefonieren konnte, in einer Zeit, da es noch keine Mobiltelefone gab, dafür aber einen selbst erfundenen Apparat im Bauch, der viel spannender anzuhören war . . .

Natürlich wollten anschliessend an diese aufregende und lustige – aber auch etwas traurige – Geschichte viele Kinder auch noch selbst ausprobieren, wie man besonders schöne Scheren­schnitt­sterne basteln konnte. Die Bibliothekarinnen halfen mit, servierten etwas zu Trinken und boten etwas Kleines zum Essen an. Und natürlich fehlten auch Karamellbonbons nicht.

Nicht nur der schöne Weihnachtsabend in der Geschichte ging viel zu schnell vorüber. Auch in der Bibliothek musste nach eineinhalb Stunden wieder Platz gemacht werden für die Leseratten, die neue Bücher holen wollten. Aber heute nahm manches Kind neben seinen Büchern auch noch einen wunderbaren Scherenschnittstern auf einem weissen Blatt mit nach Hause.

(wf)


Zeitungsbericht:

Literaturhinweis:

Adventsgeschichten 2015

Über die Felder – und dann nach links

Nach einer Geschichte von Otfried Preussler

Donnerstag, 10. Dezember 2015, 17:15h, Vereinslokal Wolfertswil

Eine abenteuerliche Weihnachtsgeschichte von einem Bäckerlehrling, einer Orange und einem Engel, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.

Gute Nacht, Herr Landstreicher !

Nach einer Geschichte von Astrid Lindgren

Mittwoch, 16. Dezember 2015, 14:30h, Bibliothek Degersheim

Eine humorvolle weihnachtliche Geschichte von drei Kindern, Karamellbonbons, Christbaumschmuck und einem Landstreicher, frei erzählt und mit Musik untermalt von Wolfram Fischer.


Literaturhinweise:

Kurdischer Kindergeburtstag

Geschichten von Kleinen und Grossen

Januar 2015, St. Gallen

ST. GALLEN. Die Wohnung wird immer enger, die Stimmung immer lebhafter: Sechszehn Kinder sind eingeladen für das Geburtstagsfest der drei kurdischen Geschwister, die alle im Januar geboren sind.

Sie spielen, dann gibt es Kuchen mit Kerzen zum Ausblasen, und dann beginnen die Geschichten.

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Währenddem ich die erste Geschichte von der blöden Ziege und der dummen Gans (nach Isabel Abedi) erzähle, spielen die älteren beiden Mädchen mit: Sie streiten sich als Ziege und Gans. Sie laufen wütend weg und schwören sich, nie, aber auch gar nie mehr mit der nervigen Freundin zu spielen! Aber allein im Zimmer zu sein, wird doch sehr langweilig. Beide gehen wieder nach draussen und … versöhnen sich.

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Nach einer kurzen Pause sind alle gespannt auf die zweite Geschichte, die Geschichte vom grossen und vom kleinen Riesen (nach Max Bolliger: Das Riesenfest). Der kleine Riese will unbedingt auch ans Riesenfest, aber auf dem Weg dorthin kann er mit dem grossen Riesen kaum mithalten. Am Riesenfest wagt sich der kleine Riese, auch am Wettbewerb  mitzumachen. Als grössten Bissen schluckt er einen Apfelkern. Und steckt einen zweiten Kern in die Erde.
Erst als die anderen sehen, dass daraus übers Jahr ein Bäumchen gewachsen ist, erkennen sie, dass der kleine Riese den Wettbewerb gewonnen hat und wählen ihn zum König, nicht nur für einen Tag, sondern für ein ganzes Jahr.

Das Geburtstagsfest klingt aus mit Kreisspielen, zu denen ich die aufgeweckten und spielfreudigen Kinder einlade.


Literaturhinweise, Bildquellen:

  • Isabel Abedi, Silvio Neuendorf (Ill.): Blöde Ziege — Dumme Gans. Alle Bilderbuchgeschichten. Ars Edition 2009, 115 S., ISBN 978-3-7607-2985-5. [Bildquelle 1]
  • Max Bolliger, Monika Laimgruber (Ill.): Das Riesenfest. Nord-Süd 1997.
  • Max Bolliger, Nele Palmtag (Ill.): Das Riesenfest. Atlantis 2015, 32 S., ISBN 978-3-7152-0691-2. [Bildquelle 2]

Weihnachtsspiel 2014 — ein Schattentheater

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24. Dezember 2014, Kirche Wolfertswil

Mit Sterndeutern und Räubern auf dem Weg zur Krippe

Schattentheater.
Skript: Wolfram Fischer, nach einer Idee von Lina Artz.

WOLFERTSWIL. Auch dieses Jahr kamen wieder viele Leute aus unserem kleinen Dorf und der Umgebung zur Familienweihnachtsfeier in unserer Kirche. Aber ganz gewöhnlich war es dieses Jahr nicht. Denn dieses Mal wurde die Feier nicht allein vom Chinderfiir-Team gestaltet. Auch grössere Schüler_innen war hinter und neben der Bühne anzutreffen. Denn wir brauchten für die Schattentheater-Aufführung sowohl zusätzliche Musikanten als auch Sprecher. Nicht unerwartet waren die beiden Räuberrollen sehr begehrt. Einzelne Sprecher_innen waren so engagiert, dass sie zusätzlich auch noch Instrumente übernahmen.

So verschwanden dann Leiter_innen, Sprecher_innen sowie Klarinette, Posaune, Panflöte und Flöten im Dunkel, und gespannt warteten alle, bis endlich das Licht die grosse Schattentheater-Bühne erhellte und dann die drei Sterndeuter kamen und über einen Stern diskutierten, der bald erscheinen soll. Kurz darauf schlichen sich auch zwei hungrige, arbeitslose Räuber ins Bild. Natürlich nahmen sie von ihrem Versteck aus sofort die vornehmen Leute ins Visier . . .

Infolgedessen wurde der Weg bis zur Krippe für beide Gruppen ordentlich abenteuerlich. Angesichts des weihnächtlichen Anlasses wurde er aber zugleich auch immer feierlicher, denn die Zuschauer schauten nicht nur zu, sondern trugen mit ihrem Gesang auch zu schöner Musik und besinnlicher Stimmung bei.

Den Räubern gelang es schliesslich – sehr zum Missfallen der Sprecher – nicht, die Sterndeuter auszurauben. Aber auch sie kamen zur Krippe. Und wurden von Maria mit viel Verständnis empfangen. Und dann von Josef tatkräftig unterstützt und ermutigt, sich doch eine Arbeit suchen zu gehen.

Um daran zu denken, dass Frieden nur möglich ist, wenn es Platz für alle gibt, wurde anschliessend das Friedenslicht an alle Besucher_innen ausgeteilt, damit sie es nach Hause nehmen konnten.


Literaturhinweis:
Nach einer Idee von: Lina Artz: Krippenspiel 2011.

Adventsgeschichte 2014

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Gute Nacht, Herr Landstreicher !

Nach einer Geschichte von Astrid Lindgren

18. Dezember 2014, 17:15h, Vereinslokal Wolfertswil

Es war vor Weihnachten. Die Kinder sind allein zu Hause. Da passiert etwas, was nicht hätte passieren dürfen . . .
Diese humorvolle weihnachtliche Geschichte wird Wolfram Fischer erzählen und mit Musik untermalen.


Literaturhinweis, Bildquelle:
Astrid Lindgren: Gute Nacht, Herr Landstreicher! In: Bauer J, Kantelhardt A: Es war eine dunkle und stürmische Nacht. Vorleseklassiker. Gerstenberg 2001: S. 101-108.

«Die mutige Fatima» in der Löwenscheune

Fatima und der Traumdieb (Rafik Schami): Hassan geht zum Schloss

24.8.2014, 16:15h, Löwenscheune, Wolfertswil

Von der mutigen Fatima und dem Traumdieb

Nach einer Geschichte von Rafik Schami

Am Dorfchilbi-Sonntag erzählt der Geschichtenerzähler Wolfram Fischer in der Löwenscheune von den spannenden und witzigen Erlebnissen der mutigen Fatima, die den Traumdieb überlistete. Er wird diese Geschichte nach Rafik Schami mit eigener Musik untermalen.
Eingeladen sind Primarschüler und Kindergärtler und alle, die gerne Geschichten hören.


Literaturhinweise, Bildquelle:

  • Fatima oder Die Befreiung der Träume. In: Rafik Schami: Märchen aus Malula. Dtv 1990. 208 S. ISBN 978-3-423-11219-2.
  • Rafik Schami, Ulrike Baier (Ill.): Fatima und der Traumdieb. Nordsüd 2012, 40 S. ISBN 978-3-314-10032-1.  [Bildquelle]

Musik-Theater-Tage 2014

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6. bis 8. August 2014, Schulhaus Steinegg, Degersheim

Der wunderbare Baum

Nach einer Geschichte von John Kilaka

DEGERSHEIM. Dreizehn Kinder haben in der letzten Sommerferienwoche während drei Tagen geprobt, gebastelt und gestaltet, musiziert und gesungen. Die Leitung haben sich vier Erwachsene aufgeteilt. Unterstützt wurden sie von drei jugendlichen Helferinnen. Und eine Köchin sorgte mit feinen türkischen Mittagessen und erfrischenden Zwischenmahlzeiten dafür, dass die gute Laune nicht verloren ging.

Am Freitag-Abend dann war die Aufführung. Es kamen Eltern, Freunde und Interessierte aus dem Dorf, im Ganzen über fünfzig Leute.
Gespielt wurde die afrikanische Tierfabel vom wunderbaren Baum. Wolfram Fischer hat sie nach dem Bilderbuch von John Kilaka in ein Theaterstück übertragen und acht Lieder in «afrikanischem Stil» dazu komponiert, zwei davon mit einem Text in Kisuaheli.

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Inhalt (Theaterfassung)
Die Tiere haben es gut miteinander, doch dann bleibt der Regen aus. Das Land vertrocknet, und die Tiere hungern. Die Häsin entdeckt einen Baum mit feinen Früchten. Doch sie hängen zu hoch oben. Auch der starke Elefant und die grosse Giraffe können sie nicht herunter holen.

Da hat die Häsin eine Idee: Die weise Medizinfrau könnte vielleicht helfen. Die Kleinen finden diese Idee super. Der Löwe aber traut das der Häsin nicht zu: Sie sei viel zu klein; die Grossen sollen das machen.

Er schickt zuerst den Elefanten mit dem Büffel, dann die Giraffe mit dem Zebra und dem Nashorn. Die weise Frau sagt ihnen, dass sie den Baum nur mit seinem Namen nennen müssten: Ntungulu mengenye, dann würde er seine Früchte hergeben. Doch der Elefant stolpert, die Giraffe findet etwas Essbares. Und dabei vergessen sie den Namen des Baumes! Schliesslich geht der Löwe selbst, zusammen mit dem Leopard. Doch auch er lässt sich ablenken, und auch sie kommen ohne Namen zurück.

Die kleinen Tiere verlangen, dass nun endlich die Häsin geschickt wird. Sie geht. Und sie kann den Namen des Baumes behalten. Wie sie ihn sagt, lässt der Baum seine Früchte fallen, und es gibt ein grosses Fest.


Literaturhinweis:
John Kilaka: Der wunderbare Baum. Ein Bilderbuch aus Tansania. Baobab 2009, 32 S., ISBN 978-3-905804-30-0.

Geschichten am Kaminfeuer

30. März 2014, 17:00h, Restaurant Fuchsacker, Degersheim

Wolfram Fischer erzählt witzige und hintersinnige Geschichten aus Afrika

DEGERSHEIM. Draussen schien noch die Abendsonne, drinnen aber knisterte bereits das Kaminfeuer, und rund drei Dutzend Gäste – Kinder, Eltern und Grosseltern – wurden still, um den afrikanischen Geschichten zu lauschen, die Wolfram Fischer am Sonntagabend im Saal des Bergrestaurants Fuchsacker erzählte.

Der Hase und der Löwe

Trommelwirbel auf einer winzig kleinen und einer grossen Djembe entführten die grossen und kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer zuerst in die Welt einer traditionellen afrikanischen Tierfabel: Ein arroganter Löwe tritt auf und reisst die Macht an sich, aber niemand getraut sich etwas zu sagen. Einem mutigen Hasen gelingt es schliesslich, den Löwen in einer lebensgefährlichen Aktion mit seiner eigenen Wut zu überlisten.
Diese Geschichte machte nicht nur den Hasen stolz. Es freuten sich auch die Zuhörer darüber, dass hier ein Kleiner gegen einen Grossen siegte.

Das Geburtstagsfest von Banja

Die zweite Geschichte begleitete der begeisternde  Geschichtenerzähler mit Liedern und einem echten afrikanischen Daumenklavier, das aus einer Kalebasse hergestellt war. In der Geschichte mit dem Originaltitel: «Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm» nimmt Rafik Schami sowohl die Afrikaner als auch die Europäer hoch: Die Afrikaner, weil sie beim Geschichtenerzählen gerne etwas übertreiben, die Europäer, weil sie manchmal übertriebene Angst vor Fremden haben, weil sie sie nicht kennen.
Fasziniert, oft schmunzelnd und lachend verfolgten die Zuhörer die freie Nacherzählung dieser Geschichte. Als dann am Ende der Geschichte der Vater «leibhaftig» das Zauberkunststück am afrikanischen Geburtstagsfest vorführte – der Geschichtenerzähler verwandelte sich dazu vorübergehend in einen Zauberer – schaute das Publikum besonders gebannt zu.

«So etwas habe ich noch nie erlebt», sagte eine Grossmutter bei der Verabschiedung mit strahlenden Augen. Sie war nicht die einzige, die fasziniert war von der Lebendigkeit und Unmittelbarkeit der frei erzählten und mit eigener Musik untermalten Geschichten.

Wolfram Fischer


Literaturhinweise: