Archiv der Kategorie: Jean-François Dumont

Schweizer Vorlesetag 2025

Mittwoch, 21.05.2025, zwischen 15:00h und 16:00h:

ST. GALLEN. Jeden Mittwoch gibt es im Waldau-Quartier ab 14 Uhr einen Kindertreff für Kinder von 4 bis 12 Jahren. Zum Vorlesetag wird eine kleine Bühne eingerichtet. Mutige Kinder können am offenen Mikrofon eine Geschichte vortragen.

Für dieses Jahr habe ich die Geschichte von den Hühnern ausgewählt, die in ihrem Hühnerhof überraschend einem noch nie gesehenen Tier begegnen, einem Igel:  «Ein Huhn hinter einer Mauer» (von Jean-François Dumont).

Im Hühnerhof erscheint plötzlich ein Igel. Alle beäugen ihn. Da rollt er sich zusammen. Über Nacht verschwindet er: Wie ein Dieb! Alle sind verunsichert und misstrauisch. Da bleibt nur Eines, sagt der Hahn: Wir müssen reagieren! Wir müssen eine Schutz-Mauer bauen!

Alle beginnen begeistert zu bauen. Es dauert den ganzen Winter über. Schliesslich sind sie völlig erschöpft. Endlich wird die Einweihung gefeiert.

Und genau da erscheint der Igel. Er kommt unter dem Stroh hervor, wo er seinen Winterschlaf gemacht hatte. Weil man vergessen hatte, in der Mauer einen Ausgang zu machen, bleibt er vorerst da.

Der Hahn beginnt sogleich, ein Loch in die Mauer zu graben. Weil aber die Mauer so stark ist, dauert das über den Sommer bis in den Herbst. Hühner und Igel gewöhnen sich aneinander; und der Igel bleibt auf dem Hühnerhof.

 


Literaturhinweis und Bildquelle:

Musik-Theater-Tage 2013

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7. bis 9. August 2013, Schulhaus Steinegg, Degersheim

Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt

Nach einer Geschichte von Jean-François Dumont.

DEGERSHEIM. Richtige Zäune, ja ein richtiger Baum steht auf der Bühne. Es duftet nach Grünzeug. Vor dieser Kulisse im Schulhaus Steinegg begeisterten am letzten Ferienfreitagabend 24 PrimarschülerInnen mit ihrem Theaterspiel ihre Verwandten und Freunde.

Wer schon während den drei Übungstagen dabei war, hat gesehen, wie die Kinder sägten, Hölzer spalteten und bohrten, um die Zäune zu machen. Oder wie sie einige vom Sturm abgebrochene grosse Aststücke vom Föhrenwäldli zum Schulhaus hinunter schleppten und in der Aula zu einem Baum zusammenbanden, der bis zu Decke reichte. Oder wie sie auf Leintüchern einen grossen Bauernhof malten, in dem dann die Esel, Kühe, Schafe und die vielen Gänse wohnten.

Ein Team von fünf Erwachsenen und drei Jugendlichen unter Leitung von Wolfram Fischer und Katrin Signer begleiteten die Kinder. Zusätzlich kochten drei Frauen jeden Tag einen feinen Zmittag.

Der Eifer der Kinder war so gross, dass die Kulissen schon am ersten Tag fast fertig wurden. Dadurch gab es mehr Zeit zum Üben und zum Anfertigen der Kostüme. Immer wieder waren die eingängigen Lieder zu hören, die Ruth Felix eigens für dieses Musiktheater geschrieben hatte. Die Kinder hatten den Plausch daran zu lernen, wie Gänse watscheln, wie Kühe breitbeinig daher trampeln, wie Pferde übermütig auf die Weide galoppieren, wie Spechte leise übers Feld fliegen und wie sie mit ihrem Schnabel trommeln.

Am Freitag-Abend war dann alles mehr oder weniger bereit, und es war Zeit für die Aufführung: Der Hahn weckt die Bauernhoftiere jeden Morgen vom Misthaufen aus mit einem anderen Güggel-Gedicht. Der stolze Gänserich führt die Gänse im Gleichschritt zum Gänseteich. So wie das schon immer war. Die kleine Gans, welche von einer Erstklässlerin gespielt wird, kommt richtig in Fahrt, als sie sich wütend entschliesst, allein zum Teich zu gehen. Denn der Gänserich hat sie ausgeschlossen, weil sie nicht im Schritt mit den Gänsen mithalten konnte. Fuchs und Hase kommentieren in witzigen Dialogen, wie zuerst die Gänse und mit der Zeit alle Tiere fröhlich, gemeinsam, aber jedes in seinem eigenen Schritt zum Weiher und und dann wieder zurück gehen. Dem Hahn gelingt es am Schluss sogar noch, den Gänserich davon zu überzeugen, dass sein Gleichschritt sehr gut zum lebhaften Rhythmus der anderen Tiere passe.


Zeitungsbericht:
Watscheln, tramplen, fliegen. 24 Primarschüler präsentierten das Musiktheater «Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt». (Tagblatt 13.8.2013)

Literaturhinweis:
Jean-François Dumont: Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt. Ars Edition 2011, 32 S., ISBN 978-3-7607-4974-7.
Jean-François Dumont: La petite oie qui ne voulait pas marcher au pas. Flammarion 2007, 32 p., ISBN 9782081203266.