Orientalische Geschichtenstunde

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14. März 2012, Dorf·Feier·Abend, Vereinslokal Wolfertswil

Die Geschichte von Ali Chodscha,

dem Kaufmann aus Bagdad, der eine weite Reise unternimmt und den nach seiner Rückkehr eine sehr unangenehme Überraschung erwartet.

WOLFERTSWIL. Schon um zehn vor sieben klopfen die ersten Kinder leise an die Tür. Vorerst lasse ich sie nur einen Spaltbreit hineinschauen in den orientalischen Geschichtenraum. Myrta, Franziska und ihrer Kollegin haben ihn herrlich gestaltet mit gelb und orange schimmernden Vorhängen und vielen Kissen, welche einige Frauen vom Dorf uns extra für diesen Abend ausgeliehen hatten.

Es war ein Glück, dass ich vor nicht allzu langer Zeit in einem alten Haus im Estrich einen Koffer mit Tüchern und mit einer Geschichte aus Bagdad gefunden hatte. Vor den Augen des guten Dutzend Kinder und Erwachsener wickle ich mir den gefundenen Turban um den Kopf. So werde ich Ali Chodscha und berichte von meiner sieben-jährigen Reise nach Mekka, von den aus dem Olivenkrug gestohlenen Goldstücken und vom Knaben, der beim Kalifen Richter war. Fasziniert hören die Kinder den Trommelklängen zu, welche von der Kamel-Karawane erzählen, die durch die weite Wüste zogen, und immer leiser werden. Und als die spannende Geschichte nach dem letzten Flötenstück ausklingt, verteilt Myrta Schalen mit orientalischen Köstlichkeiten: Datteln, Pistazien, Lokum, . . .  Es ist fein und gemütlich.

Mit dem Trommelstück der Kamele, welches die Kinder nochmals hören wollen, schliessen wir diesen zweiten Dorf·Feier·Abend. Einige Kinder schlagen vor, gleich hier zu schlafen, aber schlussendlich können wir sie doch noch gut gelaunt verabschieden und wünschen ihnen, dass sie zuhause in ihren eigenen Bettern von Oliven, Goldstücken, Kalifen und Kamelen träumen.

Wolfram Fischer


Literaturhinweise: